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Alma Maria Rosé

1906 Wien-1944 Auschwitz
Alma Rosé, Geigerin, Kapellmeisterin, am 3. November 1906 in Wien als Tochter des Philharmonikers Arnold Rosé (Konzertmeister der Wiener Philharmoniker und Primarius des Rosé-Quartetts) und Justine, Schwester Gustav Mahlers geboren. Ihr Bruder ist Alfred Rosé (1902 Wien - 1975 London, Ont.), Pianist, Dirigent, Komponist, Musikpädagoge und später auch Pionier der Musiktherapie, der 1938 in die USA fliehen, 1948 nach Kanada emigrieren konnte. Alma Rosé studierte Geige bei ihrem Vater und bei Otakar Ševčík. Nach einem Debüt als 15jährige in Bad Ischl konzertierte sie u.a. 1926 im Wiener Musikverein als Solistin und ging auf Konzertreisen durch ganz Europa; 1936 war sie mit dem Rosé Quartett bei den Salzburger Festspielen zu hören. Nach ihrer Ehe mit dem Geigenvirtuosen Váša Příhoda übernahm sie neben den gemeinsamen Konzerttourneen die Leitung der Damenkapelle 'Wiener Walzer Mädln' und trat mit diesem Ensemble in Österreich, Deutschland, den Niederlanden und Griechenland auf. 1938 organisierte sie die Flucht ihres Vaters nach London und zog nach Holland, wo sie u.a. im Grand Hotel Central in Den Haag eine Tanzkapelle leitete, Solokonzerte gab und im niederländischen Rundfunk zu hören war. Ein Rückkehrvisum für Großbritannien verfiel nach dem Einmarsch der deutschen Truppen in Holland, ein Affidavit ihres Bruders kam zu spät. Sie tauchte unter, aber als sie trotz einer Scheinehe mit dem nichtjüdischen Niederländer Constant van Leeuwen Boomkamp nur mehr in 'illegalen' Hauskonzerten auftreten konnte, flüchtete sie nach Frankreich an, wo sie im Dezember 1942 in Dijon verhaftet und im Jahr darauf über das Sammellager Drancy in das Konzentrationslager Auschwitz deportiert wurde. Im Frauenlager Auschwitz-Birkenau wwurde sie im Herbst 1943 als Dirigentin des 'Frauenorchesters' des Lagers eingesetzt. Alma Rosé sarb am 4. oder 5. April 1944 in Auschwitz, möglicherweise an den Folgen einer Lebensmittelvergiftung; nach ihrem Tod wurden die Probezeiten gekürzt, das Ensemble 'gefielt' nicht mehr so und alle Jüdinnen im Orchester wurden nach Bergen-Belsen deportiert. Von den 47 Musikerinnen überleben nur 11. Update Primavera Driessen Gruber 04.09.2015

 

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Paul Philipp

   

 


 


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